Zum 65. Jahrestag des Volksaufstandes am 17. Juni 1953 in der damaligen DDR erklärt der Bundesvorsitzende der Ost- und Mitteldeutschen Vereinigung der CDU/CSU (OMV) – Union der Vertriebenen und Flüchtlinge, Egon Primas MdL:
Der 17. Juni 1953 war ein Fanal für Freiheit und Demokratie in der DDR. Das SED-Unrechtsregime konnte dagegen nur bestehen, weil es sich auf die Panzer und Bajonette der Roten Armee stützte. Nachdem der Volksaufstand gewaltsam niedergeschlagen worden war, gab es vielfach Unrechts-Urteile gegen die Aufständischen.
Damals demaskierte sich ein System, das vorgab, im Namen und zum Vorteil der Arbeiterklasse zu regieren, und dabei davon lebte, dass genau diese Menschen den Rücken besonders krumm machen mussten. In Europa blieb dieser Vorgang kein Einzelfall: Der ungarische Volksaufstand von 1956 und der Prager Frühling von 1968 zeigten ebenfalls, wie hinter dem Eisernen Vorhang mit Freiheitsbestrebungen umgegangen wurde.
An manche DDR-Opfer erinnert man sich heute kaum noch. So wurde schon 1952 massiv die Grenzbesiedlung entlang der innerdeutschen Grenze aufgelöst. Unter dem menschenunwürdigen Decknamen „Aktion Ungeziefer“ wurden viele Bürger aus ihrer Heimat vertrieben. Auch dieser Heimatraub war ein Verbrechen, das bis heute ungesühnt ist.
Doch der Volksaufstand gegen die kommunistische Diktatur in der DDR war auch eine gesamtdeutsche Erfahrung. Menschen auf beiden Seiten der deutsch-deutschen Grenze erkannten die deutsche Einheit als erreichbares Ziel, ja sogar als „historische Notwendigkeit“.
In der Bundesrepublik waren es die Heimatvertriebenen, Flüchtlinge und deren Organisationen sowie die Unionsparteien, die diese historische Notwendigkeit während der gesamten Zeit der deutschen Teilung niemals aus den Augen verloren. Auch für die OMV blieb der 17. Juni stets der symbolische „Tag der deutschen Einheit“. Die tiefe Überzeugung und der starke Einsatz der hier organisierten Menschen sollten heute viel stärker gewürdigt werden, denn sie behielten Recht.
Der 17. Juni mahnt, der Opfer zu gedenken, die der Kampf um Freiheit und Demokratie gefordert hat. Der 17. Juni und die untrennbar mit diesem Datum verbundene jüngere deutsche Geschichte zeigen aber auch, dass es sich lohnt, an die Freiheit zu glauben, dafür einzustehen und Unrecht in jeder Form zu bekämpfen. Darum muss das Wissen um den Volksaufstand lebendig erhalten werden.
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