Gedenken an die Deportation der Russlanddeutschen

28.08.2019

Schicksal der Volksgruppe bedeutet besondere Verantwortung

Zum 78. Jahrestag des „Stalin-Erlasses zur Deportation der Russlanddeutschen“ erklärt der Bundesvorsitzende der Ost- und Mitteldeutschen Vereinigung der CDU/CSU (OMV) – Union der Vertriebenen und Flüchtlinge – Egon Primas MdL:

Heute wird bundesweit und in den Siedlungsgebieten der Deutschen in Russland und den Nachfolgestaaten der Sowjetunion der Deportation der Russlanddeutschen gedacht.

Mit dem Erlass das Präsidiums des Obersten Sowjets „Über die Übersiedlung der Deutschen, die in den Wolgarayons wohnen“ vom 28. August 1941 – dem sogenannten Stalin-Erlass, unterzeichnet von Michail Iwanowitsch Kalinin – wurden zunächst die Wolgadeutschen und später sämtliche Russlanddeutschen sechs Tage nach dem Überfall Nazi-Deutschlands auf die Sowjetunion unter den Generalverdacht der Kollaboration gestellt.

Mehr als 1,2 Millionen deutschstämmige Bürger der Sowjetunion wurden bis Juni 1942 überwiegend in die Weiten Sibiriens und Kasachstans deportiert. Verbannung, Arbeitslager und Trudarmee folgten. Hungersnöte, Erschöpfung und Gewalt forderten ca. 700.000 Todesopfer. Erst Jahre nach dem Krieg wurden die Russlanddeutschen teil-rehabilitiert. Trotzdem versuchte das kommunistische Regime, ihnen nach der Vertreibung aus der Heimat auch die Muttersprache sowie die deutsche Identität und Kultur auszutreiben.

Opfer dieses Unrechts wurden die Russlanddeutschen einzig deswegen, weil sie unschuldig zwischen die Fronten der Diktatur der Nationalsozialisten und der Diktatur der Kommunisten geraten waren. Ihre vollständige Rehabilitierung steht bis heute aus.

Der besonderen Verantwortung, die sich aus diesem schweren Schicksal ergibt, haben sich die Unionsparteien und mit ihnen die OMV stets gestellt. Gerade die CDU/CSU-geführten Bundesregierungen sind Garanten für den Fortbestand des Kriegsfolgenschicksals und hatten mit ihrem jeweiligen Beauftragten für Aussiedlerfragen immer ein offenes Ohr für die berechtigten Anliegen der Deutschen aus Russland. Aktuell ist dies unser OMV-Bundesvorstandsmitglied, BdV-Präsident Dr. Bernd Fabritius.

Auch vor diesem Hintergrund setzen wir uns derzeit u.a. dafür ein, eine angemessene Alterssicherung für all jene Spätaussiedler zu erreichen, die ungerechter gesetzlicher Regelungen wegen von Altersarmut bedroht sind.