OMV-Bundesvorstandssitzung in Frankfurt

04.12.2019

Jahresabschluss in der IHK Frankfurt am Main

Zu seiner Jahresabschluss-Sitzung kam der Bundesvorstand der Ost- und Mitteldeutschen Vereinigung der CDU/CSU (OMV) – Union der Vertriebenen und Flüchtlinge – am 2. Dezember 2019 in den Räumen der IHK Frankfurt am Main zusammen. Als IHK-Präsident eingeladen hatte Ulrich Caspar, Vorsitzender der hessischen Union der Vertriebenen der CDU. Thematisch standen, dem Tagungsort entsprechend, Anliegen der Aussiedler und Spätaussiedler im Fokus. Insbesondere ging es um die aktuelle Situation in der Anerkennung von Berufs- und Bildungsabschlüssen aus dem Ausland.

Der OMV-Bundesvorsitzende Egon Primas erklärte in einer kurzen Einführung, dass die gesetzlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen sich in der Vergangenheit zusehend verbessert hätten. Zur Gleichwertigkeitsfeststellung von Berufs- und Bildungsabschlüssen durch das Bundesvertriebenen- und Flüchtlingsgesetz (BVFG) sei die Möglichkeit der Anerkennung von Berufsabschlüssen nach dem Berufsqualifikationsfeststellungsgesetz (BQFG) gekommen. Auch im Hinblick auf Bildungsabschlüsse sei Manches vereinheitlicht worden. Dieser Prozess müsse fortgesetzt werden, gerade vor dem Hintergrund der Länderzuständigkeit, die noch immer zu regional unterschiedlichen Anerkennungsergebnissen führe. Dies bestätigte sich im folgenden Erfahrungsaustausch.

Ulrich Caspar und Dr. Brigitte Scheuerle, Geschäftsführerin des Bereiches Aus- und Weiterbildung der IHK Frankfurt, berichteten über die positiven Erfahrungen mit der von den deutschen IHKs eigens zur Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse eingerichteten „virtuellen“ IHK FOSA (Foreign Skills Approval). Auch die Zusammenarbeit mit den Jobcentern in Frankfurt und Umgebung sowie mit anderen Trägern verlaufe erfolgreich.

Aus der Perspektive der Beratungspraxis äußerten sich die neue stellvertretende OMV-Bundesvorsitzende, Albina Nazarenus-Vetter, die auch stellvertretende Bundesvorsitzende der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland (LmDR) ist, sowie der neue Beisitzer im Bundesvorstand, Johann Thießen, der LmDR-Bundesvorsitzende. Hier zeigte sich, dass Nachholbedarf in der Anerkennung von Bildungsabschlüssen bestehe. So sei die Anerkennungsquote für Erzieher und Erzieherinnen bzw. Grundschullehrer und Grundschullehrerinnen in Hessen sehr gering, obwohl hier Potenziale existierten.

Im Gespräch zeigte sich, dass hier möglicherweise die Erfahrungen anderer Bundesländer helfen könnten. So gebe es z.B. in Hamburg Anpassungsqualifizierungen für Lehrkräfte mit ausländischer Berufsqualifikation. Es gelte daher, sowohl die vorhandenen Potenziale sichtbarer zu machen als auch Verantwortliche verschiedener Länder miteinander in Kontakt zu bringen, um die Anerkennungspraxis weiter zu verbessern.

Am Rande der Vorstandssitzung ergab sich die Gelegenheit zu einem kurzen Besuch im Kaisersaal des Frankfurter Römers und einem Austausch mit dem Stadtrat und CDU-Kreisvorsitzenden Jan Schneider. Außerdem wurde die bis 2019 amtierende, stellvertretende OMV-Bundesvorsitzende Gudrun Osterburg würdig aus der Mitarbeit im Bundesvorstand verabschiedet.