Zur aktuellen Lage des Russland-Ukraine-Konfliktes erklärt der Bundesvorsitzende der Ost- und Mitteldeutschen Vereinigung der CDU/CSU (OMV) – Union der Vertriebenen und Flüchtlinge, Egon Primas:
Die Anerkennung der Separatisten-Gebiete in der Ukraine und deren Besetzung durch Russland ist ein Bruch des internationalen Völkerrechts. Auch die Sicherheitsinteressen Russlands rechtfertigen keine Begründungszirkel, mit denen letztlich sogar die Souveränität der gesamten Ukraine – und weitergedacht auch anderer Staaten – in Frage gestellt werden kann. Das ist der Weg in einen Krieg.
Die deutsche Bundesregierung, Europa und die internationalen Partnerschaften sind jetzt gefordert, Russland mit geeigneten Mitteln an den Verhandlungstisch zurückzuholen.
Dies ist der Moment, sich in aller Deutlichkeit vor Augen zu führen, welche tiefen Wunden durch Kriege und militärische Konflikte, durch Diktaturen und Kalten Krieg im 20. Jahrhundert auch in Europa gerissen wurden – und dass es immer wieder die Zivilbevölkerung ist, die darunter zu leiden hat.
Gerade die Länder der ehemaligen Sowjetunion halten zu Recht am Gedenken ihrer Millionen ziviler Opfer im von Deutschland ausgegangenen Zweiten Weltkrieg fest.
Besonders oft werden Minderheiten und unliebsame Volksgruppen in solchen Zeiten zwischen den Konfliktparteien zerrieben. Unvergessen bleibt daher auch, wie viele Menschen während diktatorischer Unrechtsregime wegen ihrer ethnischen Zugehörigkeit oder aus politischen Gründen unterdrückt oder aus ihrer Heimat vertrieben, in Lager gesteckt, zur Zwangsarbeit deportiert oder ermordet wurden. Immerwährend bleibt die deutsche Verantwortung aus der organisierten Menschenvernichtung im Holocaust.
Für die von der OMV vertretenen Menschen sei aber auch an Flucht und Vertreibung Millionen Deutscher nach dem Zweiten Weltkrieg und an Deportation und Zwangsarbeit auf stalinistischen Befehl erinnert. Die aus all diesem Unrecht entstandenen Traumata wirken bis heute nach.
Aus der gemeinsamen Geschichte Europas folgt doch für jeden Menschen zwingend, dass Frieden und Freiheit die höchsten Werte sind, die es zu verteidigen gilt. Schon 1950 haben die deutschen Vertriebenen daher in ihrer Charta ein geeintes Europa, in dem die Völker ohne Furcht und Zwang leben können, zu einem ihrer wichtigsten Ziele erklärt. Dies muss auch im aktuellen Konflikt zwischen Russland und der Ukraine – und in Zukunft – das Ziel all unserer Bemühungen bleiben.
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