Der Vizepräsident des Bundes der Vertriebenen und Bundesvorsitzende der Ost- und Mitteldeutschen Veinigung der CDU/CSU (OMV), Helmut Sauer (Salzgitter) gratulierte Willi Lucke, der sich über viele Jahrzehnte hinweg auf vielfältige Weise für die Heimatvertriebenen engagiert hat, zu seinem 95. Geburtstag und bezeichnete ihn als ein "Sudetendeutsches Urgestein".

Geboren wurde er im Riesengebirgsort Rochlitz. Als Vierzehnjähriger trat er in den Reichsbund der Katholischen Jugend ein und bekleidete dort verschiedene Positionen. Im Jahr 1937 wurde er Kreisparteisekretär der Deutschen Christlich-Sozialen Volkspartei im Sudetenland und 1938 Bezirksleiter der christlichen Gewerkschaften.

Nach Kriegsdienst und Rückkehr aus der Gefangenschaft wurde er zunächst in die Sowjetische Besatzungszone vertrieben. Mit Hilfe seines Freundes Hans Schütz, den er bereits aus der Vorkriegszeit kannte, gelang ihm der Umzug nach Bayern. Dort war er in der Folgezeit unter anderem Sozialreferent der Katholischen Jungen Mannschaft und von 1948 bis 1962 Bundestagsassistent und Büroleiter des Bundestagsabgeordneten Hans Schütz. Von 1962 bis 1966 war er Angestellter im Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und persönlicher Referent von Hans Schütz, mittlerweile Bayerischer Staatsminister für Arbeit und Sozialordnung, dass für die Heimatvertriebenen und Aussiedler zuständig war.

Willi Lucke war von 1966 bis 1974 Mitglied des Bayerischen Landtages. Er engagierte sich in vielfältiger Weise in der Münchener CSU und bekleidete von 1968 bis 1977 das Amt des Landesvorsitzenden der Union der Vertriebenen. Zudem gehörte er von 1970 bis 1979 dem Bundesvorstand der Union der Vertriebenen und Flüchtlinge in der CDU/CSU bzw. der Ost- und Mitteldeutschen Vereinigung der CDU/CSU an. v Noch heute versäumt Willi Lucke keine wichtigen Vertriebenenveranstaltungen in München und Bayern. v Für seine zahlreichen Verdienste erhielt Willi Lucke unter anderem 1974 den Bayerischen Verdienstorden und 1983 das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse.